Wie soll es weitergehen – Meinen Weg finden

Viele Menschen unterschiedlichen Alters stellen sich immer wieder diese Frage „Wie soll es weiter gehen?“ oder auch „was soll ich aus meinem Leben machen?“. Fakt ist, wir haben heute zu viele Möglichkeiten. Unsere Vorfahren hatten oft nur einen Weg – geboren werden, aufwachsen, arbeiten/Kinder bekommen, sterben. Heute gibt es jeden Tag, jede Stunde so viele Entscheidungsmöglichkeiten, dass so einige zurecht überfordert sind und nicht wissen, wofür sie sich entscheiden sollen. Selbsthilfebücher in denen permanent gepredigt wird, dass jede Entscheidung besser ist als keine Entscheidung, vergessen, dass keine Entscheidung auch eine Entscheidung ist. Eine Entscheidung zum Stillstand sagen diese, doch wenn wir ehrlich sind ist keine Entscheidung zu treffen eher ein Rückschritt, denn nur weil man sich nicht entscheidet bleibt die Zeit nicht stehen, man wird älter, die Welt dreht sich weiter, die Mitmenschen laufen weiter. Aber was soll man nun tun?

Aus dem Bauch entscheiden? Eine Pro-Kontra-Liste anlegen und auf deren Basis entscheiden? Den Rückschritt akzeptieren? Für mich ist das alles immer wieder schwierig, auch ich schiebe Entscheidungen vor mich her, aus Angst vor den Konsequenzen. Was hat es mir gebracht? Rückschritte. Ich bin aufgrund dieses Nicht-entscheiden-Kreislaufs an einem Punkt, an dem ich ehrlich gestehen muss, dass ich mein Leben hasse. STOP! Ich hasse mein momentanes Leben, nicht das Leben selbst und auch nicht meine Kinder. Ich hasse auch nicht mich, ich bin wütend auf mich, dass ich mich selbst einfach nie wichtig genug genommen habe, um Entscheidungen zu treffen und diesen dann treu zu bleiben. Aus diesem Grund habe ich auch auf Instagram veröffentlicht, dass ich vorhabe mein Abitur nachzuholen. Es ist wie ein Vertrag. Da gibt es jetzt theoretisch Menschen, die prüfen können, ob ich diese Entscheidung zu Ende bringe.

Es ist wirklich nicht für jeden einfach Entscheidungen zu treffen und ich kann dazu auch nicht wirklich Tipps geben, wie man das besser hinbekommt. Ich hoffe einfach persönlich, dass man durch üben vielleicht weiter kommt. So als wäre das Hirnareal, womit wir Entscheidungen treffen ein Muskel und umso häufiger ich Entscheidungen fälle und diese auch bis zum Ende verfolge, vielleicht wächst dieser Muskeln dann und ich weiß, in welche Richtung ich gehen werde. Oder ich will einfach weiterhin zu viel vom Leben und habe dadurch „nichts“.

Natürlich habe ich meine beiden Söhne für die ich mich entschieden habe und ich liebe die beiden, sie erfüllen mein Leben so sehr, dass ich auch zeitweise ein schlechtes Gefühl habe, wenn ich sage, dass mein Leben mich nicht glücklich macht, denn die beiden tun es! Es gibt genügend andere Entschlüsse, die ich gerne rückgängig machen würde, aber nicht meine beiden Lieblinge.

Ich bin nun sehr gespannt, wie es weiter geht. Fürs Abitur habe ich mich entschieden und die Pflichtfächer stehen natürlich auch schon:

schriftlich: Biologie
Deutsch LK
Mathematik

mündlich: Englisch
Spanisch
Geschichte

Nun muss ich noch ein schriftliches Leistungskurs Fach finden und ein mündliches. Mir wurde zu Geographie und Kunst geraten, Kunst ist leider so gar nicht mein Fach und zu Geographie finde ich bisher nicht wirklich kostenfreies Material zum lernen. Das ich ums Geld ausgeben nicht gänzlich herum komme, war mir definitiv klar, doch für ein Fach komplett bei Null anzufangen mit dem Materialkauf behagt mir persönlich gar nicht. Vielleicht liest ja jemand diesen Post, der mir weiterhelfen kann.
Natürlich möchte ich euch auch hier ein schönes Foto nicht verwehren, passend zu meinem Instagram-Post also noch mal der inspirierende Spruch von Teekanne [Werbung]:

Spruch: Aktivität ist die Mutter des Erfolgs.

Corona Ende

Maskenpflicht, Lockdown, Mindestabstand und Corona sind dieses Jahr auf jeden Fall Favoriten, wenn es um die Ernennung zum Unwort des Jahres 2020 geht. Wir sind es doch mittlerweile alle leid. Die jungen Menschen, die normal Party machen wollen, die Büroangestellten, die es leid sind auf Arbeit einer Einbahnstraße zu folgen, ja vermutlich selbst die Risikopatienten, die trotzdem einkaufen gehen und sich dann lauthals beschweren, sobald ihnen jemand zu nah kommt.

Allmählich bekommen wir alle das Kotzen. Liebe Frau Merkel, Herr Spahn, Herr Söder, Herr Laschet und alle anderen bitte entlassen sie die Bevölkerung Deutschlands wieder in ein normales vom Grundgesetz gesichertes Leben. Ja hier geht es um die Gesundheit vieler und wir wissen noch nicht, welche Spätfolgen Covid-19 nach sich zieht. Doch um mal einen Vergleich zu ziehen, dass wusste man vor hundert Jahren bei der Spanischen Grippe genauso wenig. Damals hätte man jedoch jeden Politiker aus dem Amt gejagt, hätte dieser eine Maskenpflicht verordnet oder eine der anderen Maßnahmen, die aufgrund dieser Pandemie in der ganzen Welt ergriffen wurden. Damals sind gesunde junge Menschen gestorben, die Medizin war noch nicht ansatzweise so weit wie unsere heutige.

Ich verstehe die Angst, ich verstehe die Vorsicht, aber ich verstehe die Entscheidungen dennoch nicht. Was oder wem bringt es etwas ein Kita-Kind nicht 35 sondern nur 25 h in die Kita gehen zu lassen? Was hat es gebracht, dass mein Sohn zuletzt auf dem Schulhof möglichst den Abstand einhalten musste, im Klassenzimmer aber direkt neben seinem Mitschüler gesessen hat? Was bringt es Feiern im privaten Raum zu verbieten oder einzudämmen auf eine kleine Anzahl Menschen, wenn hingegen viele Tausende sich versammeln dürfen zum Demonstrieren ohne auf jegliche Pandemiemaßnahmen zu achten? Aber gut, die Polizei zerstören die aktuellen Politiker ja auch gleich mit. Hierfür einen kräftigen Applaus.

Wenn ich mir vor Augen führe, wie gut Deutschland heute da steht, was die medizinische Versorgung sowie Ausbildung, die Forschungsmöglichkeiten, die Infrastruktur und an sich auch die technischen Möglichkeiten betrifft, fragen ich mich umso mehr, warum wir so leben müssen. Umso stolzer bin ich aber auch, eine Soesterin zu sein, hier wo die Welt fast in Ordnung ist. Nicht unsere Politiker machen den Unterschied sondern die Menschen, denen wir jeden Tag auf der Straße begegnen, die Krankenpfleger, Einzelhandelsangestellten, Forscher und Ärzte, aber auch die Kleinunternehmer und Selbstständigen, die jetzt noch mehr kämpfen, arbeiten und noch stolzer auf das sein dürfen, was sie aktuell leisten. Doch wenigstens brauchen die Medien dieses Jahr keine Angst vor dem Sommerloch haben. 2020 heißt es „Coronaloch“ gepaart mit den Diskussionen über Rassismus, wir heute eher übersättigt…

Corona und Schule

Heute war in NRW der letzte Schultag 2020. Zeugnisse und Abschiede sowie im Rahmen des Möglichen kleine Feiern. Doch Corona ist noch immer unser Begleiter, der gar nicht erst vor hat still in der Ecke zu sitzen sondern laut mitten im Geschehen steht. Ich weiß, es gibt sehr viele die unter der Pandemie leiden, Pfleger, die nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht, Verkäufer, die Doppelschichten eingelegt haben und angemotzt wurden, als es auf Grund dummer Verbraucher kein Klopapier mehr gab, Angestellte, aber vor allem auch kleine Selbstständige, die nicht wissen, wie sie ihre nächste Rechnung bezahlen sollen oder schlimmer, davor stehen alles zu verlieren. Das ist schrecklich und ich empfinde gegenüber jedem, der dieses Schicksal aktuell ertragen muss tiefes Mitgefühl. Unsere Familie hat Glück, da mein Mann für einen großen IT Distributor arbeitet und viele Firmen durch Corona ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt haben/schicken mussten, hatte er genug Arbeit um weiter voll zu arbeiten und seinen regulären Lohn zu bekommen.

Ich möchte also mit diesem Blogpost niemandem auf die Füße treten, wenn ich sage, dass meiner Ansicht nach, die Kinder am meisten leiden. Erst wurde ihnen von heute auf morgen untersagt in die Schule zu gehen – was den einen oder anderen Schüler bestimmt zunächst gefreut hat. Auch Kindergärten und andere Einrichtungen der Kinderbetreuung und Kindertagespflege wurden geschlossen. (Ja es gab Ausnahmen für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen, deren Liste sich über die Wochen der Maßnahmen auch immer wieder veränderte.) Ihnen wurde untersagt sich mit ihren Freunden und den Großeltern zu treffen, auch zu Nachbarn durften sie nicht. Ja, ich habe sogar mehrfach gelesen und es auch von Eltern bestätigt bekommen, dass teilweise auch schon jüngere Kinder während des Lockdowns alleine Zuhause gelassen wurden, weil die Eltern arbeiten gehen mussten, aber ihr Beruf nicht dem kleinen Kreis jener angehörte, die ihre Kinder in die Betreuung bringen durften.

Ich möchte an dieser Stelle einmal darum bitten, dass sich jeder, der das hier liest einmal vorstellt, wie er/sie sich gefühlt hätte als fünf-jähriges Kind alleine Zuhause zu sitzen, während die Eltern (oder der alleinerziehende Elternteil) auf Arbeit sind – teilweise währenddessen nicht erreichbar sind und Oma, Opa etc. nicht für einen da sein dürfen und Mama und Papa keine Geschwister haben, die auf euch aufpassen könnten. Vier, Sechs, Acht oder in ganz schlimmen Fällen noch mehr Stunden alleine Zuhause sitzen. Ich greife an dieser Stelle auch nicht die Eltern an, die keine andere Möglichkeit hatten, weil sie sich an die Vorgaben halten wollten und auch nicht jene, die sich über die Verbote hinweg gesetzt haben und ihre Kinder dennoch in die Obhut eines Verwandten, Bekannten oder Babysitters gegeben haben. Ich frage die Regierung, wer hat sich das ausgedacht? Jemand, der keine Kinder hat? Der selber nie ein Kind war? Der vielleicht selber in seiner Kindheit viel Einsamkeit erlebt hat? Klar, wir wussten zu dem Zeitpunkt nicht viel über das Virus, dennoch traf es Familien und eben Kinder besonders hart. Und was haben viele der älteren Mitbürger gemacht, für die wir unter andrem uns so eingeschränkt haben? Sind weiter selber einkaufen gegangen, haben den Mindestabstand ignoriert, um dann jüngere Mitmenschen anzukeifen, wenn man mal eben an ihnen vorbei wollte oder haben die Masken unsachgemäß getragen, wodurch sie – obwohl die meisten, die Ottonormalbürger trägt eh sinnlos sind – ihren Sinn noch weiter eingebüßt haben. Natürlich gibt es auch einige, die sich an die Vorgaben gehalten haben und die nach einiger Zeit zu recht gefordert haben, ihren Lebensabend wenigstens wieder ein wenig genießen zu dürfen.

Kommen wir aber wieder auf die Kinder zurück. Nicht nur, dass sie nicht in ihre Einrichtungen durften, auch der Spielplatz war tabu und für viele Familien, die keinen Garten, Balkon oder dergleichen haben stellte dieses Verbot sie vor weitere Herausforderungen. Die Wochen in denen meine drei Männer Zuhause waren, waren für niemanden ein Zuckerschlecken. Mein Ehemann konnte seiner Arbeit nicht so gerecht werden, wie es ihm lieb gewesen wäre, mein Kleiner konnte sich nicht so austoben, wie er es zu der Zeit gebraucht hat und der Große hatte viel Zeit sich zu langweilen, da er seine Freunde nicht sehen durfte, seine Schule ewig gebraucht hat um das Home schooling möglich zu machen und wir keine Eltern sind, die ihre Kinder Stunden lang vor einen Bildschirm setzen. Als die Lehrmaterialien endlich zur Verfügung standen – über eine sehr unseriös wirkende ausländische Website, wegen der wir auch größtenteils die Finger davon ließen – musste er trotz aufgedrehtem Bruder und nervenden Eltern, die auch nicht unbedingt immer hinter den Lehrmethoden seiner Schule standen, den Stoff nur mit der Hilfe seiner Eltern durchgehen.

Hier möchte ich gerne kurz eine Frage an diese Schule stellen. Was ist euer Problem? Ich habe in der Verwaltung gearbeitet, ich weiß, jede Schule hat ihr Budget und sollte dieses nicht überstrapazieren, aber ich weiß auch, dass es den DigitalPaktSchule gibt und ich habe diesen von meinem Partner mehr als einmal aufgebracht erklärt bekommen – auch wenn ich ihn bereits nach der ersten Erklärung verstanden haben, aber ich habe eben als Ersatz für die nicht zuhörende Schule gedient. Hattet ihr wirklich nicht die Möglichkeit diesen verhältnismäßig geringen Betrag in die Hand zu nehmen, um euren Lehrern Microsoft Lizenzen zu kaufen und die von Microsoft kostenlos für deren Schüler zur Verfügung gestellten Schülerlizenzen zu nutzen? Home schooling kann einfach oder schwierig sein, euer Weg war nicht nur schwierig sondern in meinen Augen auch gefährlich. Über diese Schule könnte ich mich hier noch lange auslassen, auch wenn mein Sohn sie sehr mochte, vielleicht tue ich das in einem späteren Post über ‚Schule während der Pandemie‘ noch, aber an dieser Stelle sollte ich den Bogen bekommen zum heutigen Tag.

Mein Sohn hatte sich auf den heutigen Tag bereits gefreut, als er in der zweiten Klasse das erste Mal die Rituale seiner Schule für die Verabschiedung mitbekommen hatte. Aufgeregt hatte er davon erzählt, dass die ganze Schule Spalier stehen würde und die vierten Klassen würden dadurch rennen auf dem Weg in ihre neue Schule. Wie sah die Realität unter der Pandemie aus? Die 4a lief durch das Spalier der 4b und umgekehrt. Es war ein Kompromiss und doch standen mir die Tränen in den Augen, als ich diese Szene im schlimmsten Livestream meines bisherigen Lebens sah. Auch das war für mich sehr unangenehm, wir waren uns nicht sicher, wie die Schule die Maßnahmen umsetzt und hatten von unserem Sohn schon mehrfach gehört, dass die Rektorin zwar einerseits sehr hart an den Regeln blieb – Lehrerin sollte nicht am Abschiedsfest der Kinder teilnehmen -, aber so schien es, wenn es ihr gerade in den Kram passte, Vorgaben auch mal großzügig auslegte. Wir blieben also Daheim und freuten uns über die Möglichkeit unseren Schulabgänger immerhin über den Livestream sehen zu können.

Was für eine herbe Enttäuschung. Ich habe keine Ahnung, was die Person, die sich um die Umsetzung des Streams kümmerte beruflich macht, aber es hat nicht im entferntesten etwas mit Filmen, Ton oder Streamen zu tun. Ja spielerisch hatte der Herr viel drauf und zumindest das Umschalten auf die Zwischensequenz während des ‚Umbaus‘ hat er gut hinbekommen und seine Drohne, mit der er druch das Schulgebäude geflogen ist konnte er auch einigermaßen steuern, aber die Aufnahme selber war wirklich ein Witz. Wer ein Vogelfreund ist hatte Glück, denn während des Gottesdienstes konnte man den Vogel, der in einem Baum auf dem Schulgelände saß, mit Abstand am besten verstehen. Die Übertragung hatte auch viele Hänger, was vermutlich vielen Hobbyfilmern passiert, es ist doch für mich subjektiv dennoch sehr traurig, dass das Bild immer hing, wenn ich mal die Chance hatte meinen Sohn zu sehen, der scheinbar während der Verabschiedung irgendwo gaaaaaanz weit hinten saß, wo die Kamera einfach keinen Grund fand mal hin zu schwenken. Ja das war nun eher für uns schade, als für unseren Großen.

Nach dem Gottesdienst kam nun das bereits erwähnte Spalier, bei dem ich mich als Mutter gefragt habe, ob es nicht angenehmer gewesen wäre es ausfallen zu lassen. Mein Sohn hatte mich später eines besseren belehrt und mir gesagt, wie glücklich er war überhaupt durch ein Spalier gelaufen zu sein.

Zum Schluss bleibt einem nur die Hoffnung, dass dieser Irrsinn irgendwann endlich ein Ende findet, denn fair, angenehm oder wenigstens ertragbar ist die Situation schon lange und für viele nicht mehr.

Verhalten im Café

Es sind nicht nur die Corona Regeln bezüglich des Kontaktes oder des Mund-Nasen-Schutzes, sondern auch jene für Cafés, Restaurants und co. . Ich war diese Woche im Café und habe mir eine Kleinigkeit vor Ort gegönnt. Es war der Versuch etwas Normalität zurück zu gewinnen. Artig füllte ich das Formular aus – was für eine Ressourcen Verschwendung. Ich nahm mein Tellerchen, setze mich an einen Tisch und nahm erst dann die lächerliche Maske ab. Voller Vorfreude nahm ich mein aktuelles Buch aus meinem Rucksack und ließ mir den ersten Bissen schmecken. Um mich herum die bekannten Gesichter unserer älteren Mitbürger, die frühstückten und dabei über Gott und die Welt sprachen. Ich fühlte mich gut.

Endlich wieder Café

Was sich schlagartig änderte wenige Augenblicke später als ich gerade die ersten Sätze las und plötzlich direkt neben mir eine Dame Position bezog und mit den beiden älteren Herren, die am Tisch hinter mir saßen das Gespräch suchte. Ich hatte mit der Aktion selber kein Problem und ich bin der erste Mensch der seine Maske verbrennt sobald die ganze Pandemie Willkür vorüber ist. Dennoch wurde mir als Kind eingeschärft, Regeln sind da, um sie zu befolgen. Die aktuellen Regeln sagen klipp und klar: beim Bäcker, im Restaurant oder dergleichen nur aufhalten, wenn man auch etwas isst/trinkt und wenn man sich dort aufhält so füllt man einen Zettel aus. Die Dame tat weder das eine noch das andere und wie gesagt, was sie tat ärgerte mich nicht. Ich glaube was mich wirklich ärgerte war die Tatsache, dass es mir selber so egal war und den Bäckerei Angestellten ebenfalls, das niemand etwas sagte. Ich wollte in Ruhe meine kleine Normalitätsinsel auskosten und mein rechtschaffender Kopf hinderte mich daran indem er mich immer wieder an die lächerlichen Vorschriften erinnerte. Was interessiert es mich? Jeder andere Gast in diesem Raum wäre mit Corona vermutlich schlimmer dran als ich. Wer bin ich, die Herrschaften auf ihr vermeintliches Fehlverhalten hinzuweisen?

Abstand halten für Corona

Nein, im Grunde wollte ich mich für die anderen genauso über ihr Stückchen Normalität freuen, wie über mein eigenes und doch war mein Kopf der Auffassung mir einen Strich durch die Rechnung machen zu müssen. So entschied ich, als die nächsten beiden Damen sich noch dazu gesellten, dass es das beste war mein Frühstück zügig zu beenden und mir etwas anderes zu suchen.

So kam es, dass ich mich in einen örtlichen Buchladen setzte und über einen aktuellen Bestseller hängend immer wieder aufblickte und die Menschen dabei beobachtete, wie sie trotz Maskenpflicht, Abstandsregeln und all den anderen Pandemie bedingten Vorschriften ihre Bücher auswählten. Kinder darum baten etwas haben zu dürfen, Verkäufer suchten nach bestimmten Büchern und ein älterer Herr schwärmter einem jungen Mädchen von einem Kinderbuch aus seiner Jugend vor. Es war ein so ruhiger und normaler Ort, dass ich es schaffte alles was daran störte auszublenden. Normalität, wie glücklich sie einen machen kann, wenn sie einem so lange genommen wurde.

Maskenpflicht

Bedruckt, selbst genäht, mit eigenem Statement oder vom Designer. An sich könnte man sich doch als junger Mensch glücklich schätzen nun ein neues Kleidungsstück zu haben, mit dem man seine Individualität oder seine Gruppenzugehörigkeit demonstrieren kann. Doch was sage ich, neu ist es schließlich nicht. Nicht nur Ärzte und Pflegepersonal haben die Maske als super modisches und praktisches Accessoire bereits vor Jahren für sich entdeckt, auch die Asiaten tragen seit Jahren Masken.

Gut, in beiden Fällen gibt es einen tatsächlichen gesundheitlichen Grund für das Tragen der Masken und dennoch sind diese beiden Gruppen der Grund, warum der Anblick der vielen Kunden mit Mund-Nasen-Schutz mir persönlich nicht direkt Panik verursacht. Die kam erst nachdem ich mir bei einem großen, namen haften Einzelhändler eine Notfall Stoffmaske zugelegt habe, weil mein Jüngster unbedingt ein Brötchen haben wollte, ich aber keine Maske dabei hatte. Kaum hatte ich die Maske „umgeschnallt“ verstand ich den Vergleich mit Maulkörben. Sie war unbequem, warm und durch dieses nette Accessoire beschlug permanent meine Brille. Ich halte mich sehr gerne an die Vorschrift „möglichst nicht ins Gesicht greifen“, doch mit diesem Stoffteil vor der Fresse fingerte ich nun ständig daran herum. Ich versuchte die Maske bequem zu tragen und meinen Atem irgendwie wieder von meiner Brille wegzuleiten. Leider oft vergeblich.

Zu einem Späteren Zeitpunkt bekam ich unter der Maske richtige Atemnot. Wir waren gerade Einkaufen, draußen schien die Sonne und hatte die 20 Grad-Marke geknackt. Kurz – es wurde stickig unter diesem kack Stoffding. Ich denke viele haben das schon hinter sich, anders kann ich mir nicht erklären, warum so viele den Mund-Nasen-Schutz mal eben zu einem Mund-Schutz umfunktionieren. Ich gebe euch ja recht, die Wissenschaftler etc. haben es selber gesagt: die Masken schützen einen selbst nicht und ob sie andere wirklich schützen ist auch nicht so sicher… Na toll.

Das ist als würde der Arzt, nach einem positiven HIV Test einem folgendes sagen: „Ja das Kondom kann Ihren Partner davor bewahren sich bei Ihnen anzustecken, aber es ist wahrscheinlich, dass es das nicht tut.“

Ja, das ist jetzt sehr gehässig, aber mal ehrlich, ist es so schwierig, wenn man das Teil aufzieht es richtig zu tragen? Ich bekomme keine Luft, Menschen die ich kenne, die an Asthma leiden bekommen keine Luft und auch sonst kenne ich niemanden, der „Hurra“ ruft, wenn er die Maske aufsetzen soll. Dennoch tragen wir sie und zwar richtig! Es ist nicht schwierig und wenn Pfleger, Ärzte und Verkäufer viele Stunden am Stück mit Masken, die sie richtig tragen durchhalten, dann können wir – so sinnfrei diese Vorschrift auch sein mag – es wenigstens die paar Minuten schaffen, in denen wir einkaufen sind.

Corona…

…oder die Willkür der Politik. Masken? Kontakteinschränkung? Mindestabstand? Reiseverbot? Panikmache? Verschwörung?

GENUG!

Die meisten in Deutschland sind das Thema mittlerweile leid und ja aus genau diesem Grund fange ich genau damit an. Ich stehe zwar nicht persönlich auf dem Alexanderplatz oder vor dem Kanzleramt oder wo auch immer sich die Demonstranten so versammeln. Ich stehe im Geist dennoch mit Ihnen vor Ort und sage „Es reicht!“. Dennoch gebe ich meiner Wut hier Ausdruck. Ich unterstreiche noch einmal mit nachdruck: ich stehe absolut dahinter, dass Deutschland endlich wieder auf die Straße geht und für seine Freiheit und seine Rechte kämpft.

Kommen wir aber zu dem Punkt der mich aufregt. Mein ältester Sohn kommt dieses Jahr auf die weiterführende Schule und seit Monaten wurde für seine Klasse eine Abschiedsfeier geplant. Dann kam Corona… Nach langem Bangen und vielen unnötigen Diskussionen – in der Politik als auch unter den Eltern – sind wir nun an dem Punkt, dass die Feier ohne Lehrerin und voraussichtlich in kleinen Gruppen stattfinden kann – es sei denn die Gästezahl bleibt bei maximal 50 Personen. Als ich das erfahren habe, lief gerade ein Beitrag über eine Demo gegen Rassismus in Berlin, hätte ich etwas in der Hand gehalten, ich hätte es ohne zu zögern gegen den Fernseher geschleudert. Bei all meiner Solidarität, da entscheiden die Politiker respektive die Polizei, dass tausende Menschen dort dicht an dicht stehen dürfen teilweise ohne Masken, aber wenn eine verhältnismäßig kleine Gruppe von Kindern und ihren Eltern eine kleine Feier halten wollen verstößt das gegen die Vorschriften und wenn dann noch die Lehrerin dazu kommt – von der sich ja in erster Linie verabschiedet wird – bekommt das ganze noch einen offiziellen Rahmen und ist daher erst recht verboten.

Ich habe mir daraufhin, nach ein zwei Wochen in denen ich die Nase gestrichen voll hatte von den Corona-News, durchgelesen welche Richtlinien aktuell gelten. Erst war ich verwirrt. Ich wusste, dass Frau Merkel es scheinbar aufgegeben hat bezüglich Corona einheitliche Lösungen zu finden, aber das nun wirklich jedes Bundesland seinen eigenen Weg geht hat mich doch überrascht. Ich habe irgendwann mal etwas vom Bund gelernt und wie gut es doch ist, dass die Länder als Deutschland vereint sind und dadurch so vieles einheitlich geregelt wird. Die Rechte der Bürger aktuell scheinbar nicht… Ich verstehe die Regelungen aktuell nicht, sie wirken willkürlich auf mich und damit stehe ich nicht alleine. Leider bleibt uns nicht viel mehr als wir bereits tun: Tee trinken, abwarten, demonstrieren (lassen), das Leben so gut leben wie es aktuell eben geht…